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AGH Nachwuchslager Sommer 2025

| Amstutz Nico | News

Staunen, Lernen, Forschen und dem Regen trotzen – AGH-Nachwuchslager 2025

In den Jahren 2023 und 2024 fand jährlich ein Ausbildungs- und Forschungslager für die jüngsten «Höhlengrübler» der AGH auf der Charetalp statt. Die wilde Umgebung, das teils garstige Wetter sowie die einfache Infrastruktur dort bewogen uns dazu, das diesjährige Camp zusammen mit den Roggenstöckli-Forschern auf der Bödmeren zu organisieren – eine ausgezeichnete Entscheidung! Nicht nur wegen der zugänglicheren Forschungsobjekte, sondern vor allem wegen des inspirierenden Austauschs mit erfahrenen Höhlenforschergenerationen und der Möglichkeit, die Abende gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Nicht ohne zuvor das Hochwasser beim Hölloch E1 bestaunt zu haben, richteten wir das Lager am 2. August ein. Für viele war es das erste Mal und entsprechend eindrücklich! Am Abend sorgte der Besuch einiger AGHler im Rahmen des Grillabends für einen geselligen Lagerstart.

Auch am Folgetag zeigte sich das Wetter hartnäckig von seiner schlechten Seite, weshalb wir mit dem Nachwuchs eine eindrückliche Besichtigungstour in den Schwyzerschacht unternahmen und dort das imposante Tal der 100 000 Blöcke sowie den schönen Sintergang bewunderten.

Umso größer war die Freude, als sich das Wetter am Montag besserte und wir mit der eigentlichen Forschungsarbeit beginnen konnten. Neben dem Ausbildungsaspekt lag der Fokus auf der Erkundung neuer Eingänge zum Muschelloch sowie auf einer möglichen Verbindung zwischen dem Silbernsystem und dem Muschelloch. Dafür richteten wir mehrere Kleinhöhlen oberhalb des Bereichs „Einstein-Rosen-Kluft“ ein. Während die jungen Höhlenforscher anfangs noch viel Unterstützung bei der Umsetzung der Vertikaltechnik sowie der GPS-Lokalisation und Vermessung benötigten, arbeiteten sie mit jedem Tag selbstständiger und sicherer.

So liessen auch die Erfolge nicht lange auf sich warten: Am zweiten Forschungstag konnten gleich zwei neue Eingänge in die «Einstein-Rosen-Kluft» im Muschelloch geöffnet werden! Der E7 besteht aus einem Kluftartigen Schacht, welcher zuerst aufwändig von Blöcken befreit werden musste. Unten gelangt man über einen Mäanderabschnitt zu einem voluminösen P30, welcher direkt ins Muschelloch führt. Auch der E8 ist zwar brüchig, führt aber komfortabel über zwei Schächte hinab in den hintersten Teil der «E-R-Kluft».

Neben der Oberflächenforschung, durfte auch ein Vorstoss in die grösseren Höhlen nicht fehlen: Auf je einem Vorstoss wurden im Muschelloch ein kleiner aber feiner phreatischer Gang vermessen sowie im Igluschacht ein enger Mäander kartiert. Die Verbindung der beiden Höhlen ist uns aber trotz dem Einsatz von Rauchpetarden und einem kurzem Grabversuch (noch) nicht gelungen.

Den Abschluss der Forschungswoche bildeten zwei weitere Tage Oberflächenforschung oberhalb des «FDIK-Mäanders» im Muschelloch. Auch hier konnten wir mehrere interessante, oberflächennahe Höhlen dokumentieren – darunter der «Melonenschacht» mit 155 m Länge und 38 m Tiefe. Besonders motivierend war die erfolgreiche Rufverbindung zwischen einem Team im Muschelloch und der Grabmannschaft am potenziellen E9 – ein grosser Motivationsschub für zukünftige Grabprojekte im Gebiet!

Als wir am 9. August den Heimweg antraten, fühlten sich sowohl Leiter als auch Teilnehmer erschöpft und müde, aber vor allem auch extrem bereichert durch eine intensive und lehrreiche Woche im Höhlenparadies der Silberen!



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