Zum Hauptinhalt springen

Sprache auswählen

News

Nachruf Res Wildberger

24. November 2025

Muotathal, 23. November 2025

Nachruf Res Wildberger

Am Freitagvormittag, 21. November 2025, ist Res zu seiner letzten Forschungsfahrt aufgebrochen; nach langen Jahren der Parkinson-Erkrankung haben ihn seine Kräfte verlassen. Damit endet ein ausserordentliches Engagement – ein Stück Geschichte – von über 57 Jahren Dauer für die Höhlenforschung und die AGH.

In die Höhle kam Res über Bekannte aus seinen Berner Bergsteigerkreisen - ich weiss nicht, ob Wale und Härtu Mosimann damals ahnen konnten, welches Juwel sie hier für die Höhlenforschung nachgezogen haben! Speläologisch war Res eine ganz besondere, ganz hervorragende Mischung: viel Erfahrung aus dem alpinen Bergsteigen, technisch solides Rüstzeug für die Arbeit am Seil, Zähigkeit und Ausdauer eines Gebirgs-Grenadiers und das fachliche fundierte Wissen eines Geologen. Nach seinen ersten Höhlenbefahrungen im Kreis der Berner Höhlenforscher hat sich Res bald einen Namen als unverwüstlicher und robuster Höhlenforscher mit Charme und ironischem Witz gemacht. Nach dem Studium der Geologie hat er sich voll und ganz der Karstforschung gewidmet und im Zuge seiner Dissertation für einige Jahre das Gebiet um den Rawilpass intensiv erforscht. Seine Tätigkeit zeugt von der geistigen Arbeit, welche in der Schweiz die Karstforschung mit neuen Methoden voranbrachte und das Rawil-Gebiet zu einem der am besten untersuchten Karstsysteme machte.

Durch die Gruppe Mosimann kam Res 1968 ins Hölloch und wirkte aktiv in der Erforschung des Gebiets Himmelsgang – Regenhalle – Wasserdom, im vorderen Hochsystems sowie im Nirwana und Walhalla. Seine wissenschaftlichen Forschungen brachten ihn mit allen Forschergruppen der AGH in Kontakt und führten zu Besuchen und Erkundungstouren im ganzen Hölloch und unzähligen anderen Höhlen. Res war ständiger Teilnehmer an den Sommerforschungen und wirkte insbesondere in den Forschungen im Iglu- und Discoschacht, aber auch in zahllosen weiteren Höhlen aktiv mit. Nebst den geologischen Erkundungen führte er zahllose Forschungen im Bereich der Karsthydrologie durch; darunter verschiedene Markier- und Datierversuche. Erwähnenswert ist besonders diejenige im Gebiet der Silberen 1992, welche im Rahmen des Projekts COST65 durchgeführt wurde und mit deren Umsetzung es Res nicht nur gelungen ist, das Einzugsgebiet der Höhlen im Raum Silberen – Pragel präzise zu erfassen, sondern bei welchem es ihm auch gelungen ist, fast die ganze AGH und wohl die halbe SGH in der gleichen Idee zu vereinen.

Nebst seiner Tätigkeit in der Höhle setzte sich Res unermüdlich für eine Verbesserung und Intensivierung der Koordination und Publikation von Forschungen und deren Ergebnisse ein. Er engagierte sich an mehreren nationalen und internationalen Speläologie-Kongressen und war Initiator des Internationalen Kongresses von 1996 in der Schweiz. In diesem Rahmen entstand in Zusammenarbeit mit Christian Preiswerk Urs Widmer ein wunderbar illustriertes Standard-Werk über den Schweizer Karst und die Schweizer Höhlen. Besonders zu erwähnen sind zudem unzählige weitere Fachpublikationen sowie sein grosses Engagement als Gründungsmitglied und Stiftungsrat der SISKA.

Von 1984 bis zum Jahr 2000 war Res - als Nachfolger von Alfred Bögli - Wissenschaftlicher Koordinator und Vorstandsmitglied der AGH. Später bekleidete er mehrere Jahre die Funktion des Vize-Präsidenten Deutschschweiz der SGH. Res ist Ehrenmitglied sowohl der AGH als auch der SGH.

Mit Res letzter Forschungsfahrt endet eine Ära von über einem halben Jahrhundert der intensiven Forschungen, der Freundschaft, der Kameradschaft und des Zusammenseins. Mit Res geht eine allseits geschätzte Integrationsfigur der AGH und der Schweizer Höhlenforschung von uns. Er lässt uns tieftraurig, aber dankbar für die wundervolle gemeinsame Zeit zurück. Tief im Innern des Igluschachts bleibt uns Res’ Nachname im Gang «Zahmtaler» verklausuliert erhalten, tief im Herzen werden wir Res für immer in liebes, dankbares und ehrenvolles Andenken bewahren.

Merci Res, für alles, für so vieles!

Für die ganze Arbeitsgemeinschaft Höllochforschung

Gregor Bättig

Res Wildberger beim Teufelssee

AGH Nachwuchslager Sommer 2025

21. August 2025

Staunen, Lernen, Forschen und dem Regen trotzen – AGH-Nachwuchslager 2025

In den Jahren 2023 und 2024 fand jährlich ein Ausbildungs- und Forschungslager für die jüngsten «Höhlengrübler» der AGH auf der Charetalp statt. Die wilde Umgebung, das teils garstige Wetter sowie die einfache Infrastruktur dort bewogen uns dazu, das diesjährige Camp zusammen mit den Roggenstöckli-Forschern auf der Bödmeren zu organisieren – eine ausgezeichnete Entscheidung! Nicht nur wegen der zugänglicheren Forschungsobjekte, sondern vor allem wegen des inspirierenden Austauschs mit erfahrenen Höhlenforschergenerationen und der Möglichkeit, die Abende gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen zu lassen.

Nicht ohne zuvor das Hochwasser beim Hölloch E1 bestaunt zu haben, richteten wir das Lager am 2. August ein. Für viele war es das erste Mal und entsprechend eindrücklich! Am Abend sorgte der Besuch einiger AGHler im Rahmen des Grillabends für einen geselligen Lagerstart.

Auch am Folgetag zeigte sich das Wetter hartnäckig von seiner schlechten Seite, weshalb wir mit dem Nachwuchs eine eindrückliche Besichtigungstour in den Schwyzerschacht unternahmen und dort das imposante Tal der 100 000 Blöcke sowie den schönen Sintergang bewunderten.

Umso größer war die Freude, als sich das Wetter am Montag besserte und wir mit der eigentlichen Forschungsarbeit beginnen konnten. Neben dem Ausbildungsaspekt lag der Fokus auf der Erkundung neuer Eingänge zum Muschelloch sowie auf einer möglichen Verbindung zwischen dem Silbernsystem und dem Muschelloch. Dafür richteten wir mehrere Kleinhöhlen oberhalb des Bereichs „Einstein-Rosen-Kluft“ ein. Während die jungen Höhlenforscher anfangs noch viel Unterstützung bei der Umsetzung der Vertikaltechnik sowie der GPS-Lokalisation und Vermessung benötigten, arbeiteten sie mit jedem Tag selbstständiger und sicherer.

So liessen auch die Erfolge nicht lange auf sich warten: Am zweiten Forschungstag konnten gleich zwei neue Eingänge in die «Einstein-Rosen-Kluft» im Muschelloch geöffnet werden! Der E7 besteht aus einem Kluftartigen Schacht, welcher zuerst aufwändig von Blöcken befreit werden musste. Unten gelangt man über einen Mäanderabschnitt zu einem voluminösen P30, welcher direkt ins Muschelloch führt. Auch der E8 ist zwar brüchig, führt aber komfortabel über zwei Schächte hinab in den hintersten Teil der «E-R-Kluft».

Neben der Oberflächenforschung, durfte auch ein Vorstoss in die grösseren Höhlen nicht fehlen: Auf je einem Vorstoss wurden im Muschelloch ein kleiner aber feiner phreatischer Gang vermessen sowie im Igluschacht ein enger Mäander kartiert. Die Verbindung der beiden Höhlen ist uns aber trotz dem Einsatz von Rauchpetarden und einem kurzem Grabversuch (noch) nicht gelungen.

Den Abschluss der Forschungswoche bildeten zwei weitere Tage Oberflächenforschung oberhalb des «FDIK-Mäanders» im Muschelloch. Auch hier konnten wir mehrere interessante, oberflächennahe Höhlen dokumentieren – darunter der «Melonenschacht» mit 155 m Länge und 38 m Tiefe. Besonders motivierend war die erfolgreiche Rufverbindung zwischen einem Team im Muschelloch und der Grabmannschaft am potenziellen E9 – ein grosser Motivationsschub für zukünftige Grabprojekte im Gebiet!

Als wir am 9. August den Heimweg antraten, fühlten sich sowohl Leiter als auch Teilnehmer erschöpft und müde, aber vor allem auch extrem bereichert durch eine intensive und lehrreiche Woche im Höhlenparadies der Silberen!

Charetalplager 2024

31. Juli 2024
Wie jedes Jahr führten wir als Team Nachwuchs auch im 2024 unser Sommerforschungslager auf der Charetalp durch. Mit bis zu 14 Personen erforschten wir vom 20. bis zum 28. Juli die Höhlen BAL, AP0641, P13 und S3.
Die Aussicht von unserem Lagerplatz aus, wenn es ausnahmsweise keinen Nebel hatte

Winter-EX 2023 im Muschelloch

31. Dezember 2023

Auch dieses Jahr führten wir als AGH-Nachwuchsteam eine Winter-Expedition ins Muschelloch durch. Zu neunt erforschten wir vom 26. bis zum 30. Dezember 2023 vom Muschellochbiwak 1 aus primär die Gebiete "Dachsbau" und "Jammerlabyrinth".

Dachsbauhalle

AGH Schnuppertage Höhlenforschung

19. Dezember 2023

Im Januar und Februar 2024 bieten Simon Ziegler und Tobias Waldmeier zwei AGH Schnuppertage an, um interessiertem Nachwuchs die Höhlenforschung näher zu bringen.
Falls du dich selber oder jemanden kennst, der sich für die Höhlenforschung interessiert, würden wir uns freuen, wenn du den Flyer studierst oder ihn und unseren Kontakt weiterleitest.

AGH Schnuppertage 2024AGH Schnuppertage 2024 2



Anzal Artikel: 22

Kontakt • ImpressumDatenschutzerklärung • Copyright © AGH